Materialien
Eine Zahnversorgung ist notwendig, wenn die Zähne durch Karies befallen oder durch einen Unfall beschädigt wurden bzw. sogar verloren gingen. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Therapie, wie z.B. Füllungen, Kinderkronen, Platzhalter oder Prothesen.
Füllungen
Die Haltbarkeit von Füllungen ist abhängig von Material und Größe. Um eine lange Standzeit unserer Füllungen zu gewährleisten achten wir auf eine gute Trockenlegung. Deshalb arbeiten wir nahezu ausschließlich unter Verwendung eines Kofferdam („Regenschirm“). Dieser schützt die Kinder vor einem unangenehmen Geschmack und dem Verschlucken von Materialien.
Für unsere Füllungen verwenden wir:
Glasionomerzement:
Die Zementfüllung hat eine leicht gelbliche Farbe und dunkelt etwas nach. Da der Zement sich mit der Zeit ein wenig auswäscht, muss er in gewissen Abständen ausgebessert, bzw. erneuert werden. Zement wird häufig bei Milchzähnen verwendet, die bald ausfallen. Weniger geeignet ist der Zement für Milchzähne bei jungen Kindern und bleibenden Zähnen, da hier die Füllungen möglichst lange halten sollen.
Die Materialkosten werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Kunststoff (Compomer oder Composit):
Die Kunststoff-Füllung ist zahnfarben und deshalb nach Legen der Füllung nicht mehr sichtbar. Sie wird seit Jahren als Mittel der Wahl für bleibende Zähne verwendet. Dieses Füllungsmaterial zeichnet sich durch höchste Qualität bezüglich der Belastbarkeit und Haltbarkeit aus.
Die Materialkosten für Kunststoff werden anteilig von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Versiegelungen
Auf den Backenzähnen befinden sich tiefe Einziehungen (Fissuren) welche schwer gereinigt werden können und somit ein Kariesrisiko bedeuten.
Diese Fissuren können mit einem dünnfließenden Kunststoff aufgefüllt werden und sind somit geschützt. Versiegelungen sollten engmaschig (je nach Kariesrisiko mind. 2-4 mal im Jahr) kontrolliert werden.
Wir beraten Sie gerne, ob dies bei Ihrem Kind sinnvoll ist.
Nervbehandlungen (Milchzahnendodontie) und Kinderkronen
Milchzähne sind sehr viel häufiger von Karies betroffen, als bleibende Zähne. Leider kommen auch Wurzelbehandlungen an Milchzähnen sehr häufig vor – und das obwohl die Karies im Mund noch sehr klein oder kaum zu sehen ist. Dies liegt zum einen an der dünneren äußeren Schicht (Schmelz) der Milchzähne. Zum anderen liegt der Nerv bei Milchzähnen sehr viel näher an der Außenfläche, weshalb dieser schneller betroffen ist.
In diesem Fall wird eine sogenannte Amputation des Nerves vorgenommen. Dabei wird lediglich der obere Kronenanteil entfernt, so dass in den Wurzeln der Nerv erhalten bleibt und der Zahn quasi „halbvital“ bleibt. Der Hohlraum wird mit einem Medikament aufgefüllt. Um die Stabilität dieser Zähne zu gewährleisten wird eine Krone benötigt. Momentan sind zwei verschieden Kronenarten möglich:
Stahlkronen:
Stahlkronen („Piratenzähne“ bzw „Prinzessinnenzähne“) sind vorgefertigte Kronen aus chirurgischem Stahl die es in verschiedenen Größen gibt und individuell an die Milchbackenzähne angepasst werden. Sie werden mit einem Zement befestigt und fallen mit dem Milchzahn zusammen aus. Die Kosten werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Keramikkronen:
Seit einigen Jahren sind auch Kronen aus Zirkonoxid erhältlich. Diese sind ästhetisch ansprechender und metallfrei, allerdings auch sehr viel zeit- und kostenintensiver. Sie werden nicht von der gesetzlichen Krankenkasse bezuschusst.
Lückenhalter
Bei einem frühzeitigen Verlust der Milchbackenzähne empfehlen wir unbedingt einen Platzhalter einzusetzen damit kein Platzverlust entsteht. Es besteht die Gefahr, dass die hinteren Zähne nach vorne wandern und den später kommenden bleibenden Zähnen keinen Platz lassen. Um langwierige kieferorthopädische Behandlungen zu verhindern können festsitzende als auch herausnehmbare Platzhalter angefertigt werden. Wir beraten Sie gerne individuell.